Auf zum Ring!

„Die Grand-Prix-Strecke und die Nordschleife des Nürburgrings öffnen regelmäßig ihre Tore für Radfahrer sowie Läufer, um in den Genuss zu kommen, den „heiligen“ Asphalt zu betreten.“ Als wir diesen Satz in dem letzten Newsletter des Rad am Ring Teams gelesen haben war für uns klar, wir fahren dort hin. Ein Termin war schnell gefunden und auch unsere Trainerin Celia Kuch, die sich – wie wir – mit den Trainingsprogrammen für unser Vorhaben auf Neuland begibt, war begeistert von der Idee.

Also machten wir uns am Dienstag, 30. April, nach der Arbeit auf den Weg zum Nürburgring, um dort eine Runde abzufahren. Wohl wissend, dass der 1. Mai trainingstechnisch mit fünf Stunden Rad und einer Stunde Lauf direkt im Anschluss anstrengend werden würde. Auch die letzte Trainingswoche steckte uns noch ordentlich in den Knochen. Mit 18 Radstunden und knapp 532 km, zusätzlich 44 km Laufen und 6,5 km Schwimmen, Athletik, Dehnen und Yoga, waren die Beine heute verständlicherweise nicht ganz ausgeruht.

Am Ring angekommen, stieg bei uns beiden langsam die Nervosität und auch erste Zweifel… Was wird uns erwarten? Wie ist die Strecke? Ist es richtig, die Strecke vorher abzufahren? Auch  wollten wir testen, wie sich Cycleglide im Vergleich zur Rolleneinheit verhält. Auf all unsere Fragen versuchen wir nun ein paar Antworten zu finden. Bekannt war uns die Strecke schon von besagtem Rollenprogramm „BKOOL“, mit dem wir beide die Strecke mit ihren „Höhen und Tiefen“ (627 HM auf 26 km) schon mehrfach abgefahren sind. Aber Rolle und Live sind nun mal nicht das Gleiche.

Start am Fahrerlager

Mit vielen anderen Radsport-Verrückten starteten wir also im Fahrerlager auf 627 m Höhe, links die Tribüne, rechts die Sonne und von vorne richtig kalter Wind (mit dem wir nicht gerechnet hatten). Wir spürten also gleich, dass nicht nur die Strecke uns heute zu schaffen machen würde. Das Fahrerlager leicht profiliert hinter uns gebracht, unseren Parzellenplatz direkt am „Ausgang“ des Fahrerlagers begutachtet, ging es auch schon raus auf die Nordschleife. Da die Strecke tagsüber von Rennautos und Motorrädern befahren wird, ist Gummiabrieb auf der Strecke dementsprechend vorhanden: Die Reifen klebten förmlich auf dem Boden und vom Geräusch her erinnerte es uns immer an einen platten Reifen der über die Straße fährt.

Die ersten Kilometer ging es mehr bergab als bergauf, die „Fuchsröhre“ mit knapp 76 km/h hinunter konnten wir den gegenüberliegenden Anstieg fast komplett hinauf drücken. Die Strecke an sich bisher (und auch der Rest) recht kurzweilig, man hat schöne Aussichten (vor allem wenn die Sonne scheint), wohl wissend, dass der harte und schwierige Teil noch kommen wird. In „Breidscheid“, dem mit 320 m tiefsten Punkt angekommen, hatten wir bereits 13 km auf der Uhr. Die Beine waren bei Caro an dem Tag nicht ganz so frisch, Simon hatte keinerlei Probleme bisher, was sich auch nicht ändern sollte. Nun wurde es spaßig, mit Anstiegen von teilweise 17 % schafften wir uns nach und nach zum „Karussell“ und dem höchsten Punkt, der „Hohen Acht“. Oben angekommen, brannten die Beine etwas und wir waren froh, diesen Teil bewältigt zu haben. Von dort an ging es mehr oder weniger wellig weiter bis ins Fahrerlager. Da der Belag, wie schon angesprochen sehr klebrig war, hatten wir zu keiner Zeit Angst wegzurutschen, konnten uns in die Abfahrten und auch die Kurven rollen lassen und so über kleinere Anstiege hinwegdrücken. Im Fahrerlager angekommen, haben wir uns entschlossen, dort noch zwei Runden zu drehen, um im Kopf das Gefühl der Sicherheit in den Kurven für den Renntag abzuspeichern und mitzunehmen.

Erkenntnisse das Tages

… waren vor allem der gute Belag und die breite Strecke, die dazu einladen, es auch für Angsthasen wie uns es mal rollen und sich durch Kurven tragen zu lassen. Ein weiterer Punkt den wir beherzigen werden ist, dass die Beine bei den (längeren) Abfahrten nur locker bewegt werden sollten, um so regeneriert wie möglich in die Anstiege gehen zu können. Wir haben gemerkt, dass die Muskulatur mehr zu macht, wenn man die Beine gar nicht bewegt, als wenn man wirklich nur locker tritt. Auch wird die Verwendung von Cycleglide deutlich anders im Vergleich zu den Rolleneinheiten werden. Für die 1.30 Stunden, die wir unterwegs waren, war das einmalige Auftragen an unseren „Problemstellen“ völlig ausreichend. Da wir uns am Wettkampftag jedoch nicht nach jeder Runde bzw. jede Stunde umziehen können, müssen wir hier deutlich öfter an den bekannten Scheuerstellen auftragen. Durch die regelmäßigen Pausen und das vermehrte Schwitzen werden sich an Trikot und Hose Salzkrusten bilden, die wiederum zu wunden Stellen führen können. Hier wird Cycleglide ein treuer und hilfreicher Begleiter für uns werden.

Für all diejenigen die bereits auf den Geschmack gekommen sind oder es durch unseren Blog noch tun, es macht definitiv für Körper und auch Kopf Sinn, die Strecke vorher abzufahren. Man merkt sich markante Punkte und prägt sich gefährliche bzw. wichtige Passagen ein. Auch bekommt man ein erstes Gefühl für die Strecke, das Adrenalin steigt und genau das nehmen wir mit in diese und alle kommenden Trainingswochen, gerade wenn es einmal nicht so läuft wie gewollt.

In diesem Sinne,

Let it roll

Caro und Simon

Den ersten Teil der Trainingsvorbereitung findet Ihr hier >>